Es ist so rockig, wie unser heiss geliebter Stefan nicht mal hätte sein können, wenn er sich tonnenweise Effedrin eingeworfen hätte. Ein harter RHCP-Riff startet die Rundreise in eine Punkrock-Metal-Funk-Party. Bubblegum-Metal ist mein erster Eindruck, der sich auch im zweiten Stück “Another Song The DJ’s Hate” manifestiert. Warum eigentlich? Das ist doch ein toller tanzbarer Abfahr-Song, der jeden müden Discjockey auf Touren bringt.
Okay - das mit dem Englischen müssen sie noch etwas nachholen. Da haben sie wieder getextet anstatt im Unterricht auf zu passen. Denn DJs ist Plural (=Mehrzahl) und schreibt sich dann folgedem ohne Apostroph. Und DJ`s mit dem Apostroph ist Genitiv (=Wessenfall, 2. Fall). Aber das ist ja ein deutsches Problem, das sich generell durch sämtliche Bildungskreise zieht. Leider. Auf jeden Fall spielen sie apostrophologischen Rock-Core. Sie wexeln (he, he - jetzt bekomme ich eins aufs Dach wegen dem “x”) während der Songs oft Rhythmus und Struktur. Wenn der Hörer meint, es fängt balladesk an, wird’s (jetzt hat er gepasst, der Abbodingsbums) sofort wieder unruhiger wie in “Like It”. Es passiert viel in den Song’s (hier ist er wieder falsch, war jetzt ein grammatikalisches Un-Beispiel).
Die deutsche Band spielt krachiger, lauter, rauher als die vor kurzem an dieser Stelle vorgestellte Aschaffenburger Höllen-Pflanzen-Band und wenn es ihnen gelingt, die hier gespielten Arrangements mit der gleichen Power auf der Bühne um zu setzen, wird es ein sehr gutes Jahr werden und sie können sich ihr “Last Goodbye” aufsparen für mindestens vier Zugaben. “Pretty Me” knüft wieder an’s [(Ja) (Nein) = bitte ankreuzen!] Crossover- Funk-Rock-Riffing mit brachialen Heavy- Akkorden der Chili Peppers an.
Humor haben sie auch eine Menge. In “Waiting For The Waves” gibt es wehmütige Matrosenstimmung. Zum Ende des Songs sehe ich Freddy Quinn auf dem Geisterschiff stehen und in die Ferne fahren. Er verlässt Deutschland und mit ihm viele seiner Matrosen, die da heissen Roland Kaiser, Thomas Dieter Heck - und ganz oben an der Reling: Steffan Effenberg, lässig mit der einen Hand am Steuerrad - und der anderen Hand...............
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FAZIT:
Sehr gute Party-Punk-Spass-Rock-CD. Baden-Württemberg verfügt ja über ein riesiges Reservoir an Talenten (mal abgesehen vom stinkig- langweiligen Bundesvision Contest Beitrag) und ist nach Hackneyed aus Abtsgmünd eine weitere Bereicherung der deutschen Rockszene, aber eigentlich sind die drei ITCHY POOPZKID mit ihrem vierten Album ja bereits erfahrene Hasen. Toll ist, dass die neue Platte “Dead Serious” auch als Vinyl Scheibe veröffentlich wurde.
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